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Montag, 12. Februar 2007

Die Würde des Menschen...

Er ist einer unserer zentralen Leitsätze in den westlichen Demokratien: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Und trotzdem wird er seit Jahren und Jahrzehnten genauso regelmäßig mit Füßen getreten. So dokumentierte der Jahresbericht von Amnesty International z.B. im Jahr 1997 Menschenrechtsverletzungen in 152 Staaten. Es wird gefoltert und mißhandelt und politische Gegner werden ermordet. Das ist die eine und offensichtliche Seite. "Sowas" machen wir hier in Deutschland natürlich nicht, aber es gibt eine sehr dunkle Seite in den Köpfen vieler Politiker. In deren Köpfen hat sich festgesetzt, dass Arbeitslose nichts wert sind und mit "Menschenmaterial", das nichts wert ist, kann man machen, was man will oder? Wie sonst läßt sich das hier erklären: http://www.presseportal.de/story.htx?nr=938876&firmaid=47409 Wie lange noch will die Mehrheit der Bürger sich von solchen menschenverachtenden Ideen beeinflussen lassen? Arbeitslose haben nicht nur einen menschenverachtenden niedrigen Anspruch aufs "Überleben", sondern nun sperrt man ihnen ein Zimmer ihrer Wohnung einfach ab, wenn diese zu groß sein sollte und nicht den "Regeln" entspricht? So geschehen in Halle, Dessau und Magdeburg.
Vielleicht ist es doch inzwischen eher so, dass die Würde bestimmter Menschen durchaus antastbar ist??

Trackback URL:
https://windrider.twoday.net/stories/3309912/modTrackback

DonParrot - 12. Feb, 10:36

Was für ein Schwachsinn.
dass jemand ausziehen muss, weil die Wohnung zu teuer ist, das kann ich ja noch nachvollziehen. Aber wenn der Mietpreis angemessen ist, ist's doch völlig wurscht, ob es sich um 30 oder 300 Quadratmeter handelt. MannMannMann...

Windrider - 12. Feb, 10:45

Hi Don,

das Problem ist natürlich das, dass die Leute einfach keinen so billigen Wohnraum finden. Dann ist es doch "einfacher" man sperrt ihnen einen Raum einfach zu und dreht ihnen die Heizung ab. Ich frag' mich ernsthaft, wie sich so jemand fühlen muss?
lg Windrider
DonParrot - 12. Feb, 11:09

Naja - wenn es tatsächlich um den Wohnraum geht, bin ich nicht ganz einer Meinung mit Dir. Es kann - finde ich - nicht angehen, dass hier einer sich wegen seines geringen Gehalts mit einer kleinen Wohnung begnügt, während dort ein anderer - der vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes wesentlich besser verdient hat - auf Staatskosten weiterhin in seinen 150 Quadratmetern residiert. Das kann ich durchaus nachvollziehen.

Doch es gibt auch Fälle (unsere Tas ist ein Beispiel dafür) wo einem Erwerbslosen eine preislich durchaus unter den Maximalkosten liegende Wohnung verweigert wird, weil sie zu viele Quadratmeter hat. Und das finde ich bekloppt. Warum wird jemand, der bereit ist, in eine billigere Region zu ziehen um die Kosten zu senken, dafür nicht belohnt? Immerhin werden dem Staat dadurch Kosten erspart.
Windrider - 12. Feb, 11:22

Auch noch jemanden

dafür belohnen, weil er in eine billigere Region zieht? Wohl kaum, wenn ich bedenke, dass Mietpreis und die Chance einen Arbeitsplatz zu bekommen in direkter Relation stehen, d.h. ziehst du in eine Region mit billigen Mieten, dann sind die deswegen so billig, weil's da keine Arbeitsplätze gibt und umgekehrt. So läuft das! Man würde die Arbeitslosigkeit regelrecht festzementieren. Die Leute müssen dahin ziehen, wo die Wirtschaft prosperiert und nicht nach "hinterpfuideifi" wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen und wo du die Arbeitsplätze mit der Lupe suchen darfst. Wenn du heutzutage einen Arbeitsplatz haben willst, musst du in ein strukturstarkes Gebiet wie München ziehen und dann hast du den Nachteil hoher Mietkosten. Ich würde jedenfalls den Wegzug in strukturschwache Gebiete nicht auch noch fördern, außer ich wollte Gebiete mit überproportional hoher Arbeitslosenquote einrichten. Vielleicht Ghettos mit Arbeitslosen?
lg Windrider
DonParrot - 12. Feb, 13:19

Nee, liebe Windriderin, so stimmt das nicht. Erstens kann man zum Arbeitsplatz ruhig mal ein paar Kilometer fahren - in Berlin waren es 30 und in London sogar über 40 Kilometer von meiner Wohnung bis zum jeweiligen Arbeitsplatz.

Und zum anderen ist die Wirtschaft hier in Niedersachsen durchaus verhältnismäßig gesund, und trotzdem bezahle ich hier am Stadtrand von Hildesheim für eine 150-Quadratmeter-Wohnung weniger als in München für 30 oder 40 Quadratmeter.

Der Zusammenhang zwischen Mietpreis und Arbeitsplatz-Chancen iost also nicht zwangsläufig und überall gegeben.
Windrider - 12. Feb, 13:31

Hi Don,

überall mag der Zusammenhang zwischen Mietpreis und Arbeitsplatz-Chancen vielleicht nicht gegeben sein, bleibt trotzdem die Tatsache, dass billige 2-Raum-Wohnungen Mangelware sind, ganz abgesehen davon, dass es schwierig sein dürfte als Arbeitsloser überhaupt eine Wohnung zu finden. Und in prosperierenden Großräumen sind die Mieten auch im Umland genauso hoch wie in der Innenstadt - siehe Münchener Umland, vor allem wenn man die Fahrtkosten noch dazuaddiert. Und von manchen Gemeinden kommst du ohne Auto gar nirgendwohin - dank mangelnden öffentlichen Verkehrsmitteln, was ich hier für den Ulmer Großraum außerhalb des DINGS: http://www.ding-ulm.de/ auf jeden Fall behaupten kann. Und ein Auto hat man als Arbeitsloser ja wohl kaum, außer man hat noch ein kräftig angespartes finanzielles Polster, was bei Hartz IV Leuten ja nicht der Fall ist.
lg Windrider
DonParrot - 12. Feb, 13:55

Liebe Windriderin - grundsätzlich sind wir uns ja einer Meinung, dass die Bürger dieses Landes immer mehr drangsaliert und mit immer weniger Respekt behandelt werden werden. Und natürlich gibt es solche und solche Regionen.

Aber schon wieder muss ich Dir widersprechen. Ein Freund von mir, der selbst zwei Wohnungen besitzt und schon mehrfach monatelang um die Mieten geprellt wurde, sagt nun, dass er nur noch an Hartz-IV-Empfänger vermietet - weil er da wenigstens sicher sein kann, dass er seine Miete auch bekommt.

Insgesamt ist die Thematik aber - wie die meisten - wohl einfach zu facettenreich, um da zu einem eindeutigen Resultat zu kommen.
Windrider - 12. Feb, 17:03

Facettenreich ist die

Thematik allerdings, lieber Don. Mir ging und geht es in dem Eintrag vor allem darum, aufzuzeigen, wieweit man in der BRD bereits gediehen ist, was den Begriff "Menschenwürde" anbelangt. Denn was da mit den Arbeitslosen insgesamt geschieht, ist einfach unwürdig. Oder glaubst du, dass da auch nur einer eher einen Arbeitsplatz findet, wenn man ihn nur abscheulich genug behandelt?? Man sollte endlich aufhören, davon auszugehen, dass die Hartz IV ler schon einen Arbeitsplatz finden würden, wenn sie denn wollten. Das ist einfach Mumpitz, da sind wir uns ja wohl einig. Wie kann man nur einen Gefallen daran finden diesen Menschen das Leben auch noch unnötig schwer zu machen, indem man ihnen einen Raum ihrer Wohnung absperrt? Das ist für mich einfach nur noch eine kranke Idee.
lg Windrider
gast - 12. Feb, 11:41

Wenn du heutzutage einen Arbeitsplatz haben willst, musst du in ein strukturstarkes Gebiet wie München ziehen

naja, *räusper*

von den 6 Jahrem in MUC war ich zwei Jahre in Arbeit in drei verschiedenen Jobs, die anderen jahre und auch jetzt joblos.
Also so toll ist es jetzt auch nicht, wobei es mir als Arbeitsloser hier noch besser geht als den Kollegen in Osten, da merkt man, das dort noch die ganzen Stasi-Blockwart Leute im Amt sind, die sind geübt im Leute schikanieren

Windrider - 12. Feb, 12:02

Hallo Gast,

es war nicht gerade meine Absicht Werbung für München zu betreiben, aber München kenne ich ganz gut, immerhin habe ich da bis vor einem halben Jahr insgesamt so ca. 30 Jahre gelebt - vielleicht ist das ein Argument ;-)? Und ich war selber in München die letzten drei Jahre arbeitslos, das allerdings in der Buchhandelsbranche und in der kriselt es ja seit Jahren heftig. Jetzt lebe ich im Großraum Ulm und die Lage ist da eher schlechter. Trotzdem bin ich mir sicher: München boomt und da werden in den nächsten ein, zwei Jährchen noch jede Menge Jobs dabei rumkommen. Das ist doch besser als nach Mecklenburg-Vorpommern zu ziehen oder?
lg Windrider

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Iggy - 15. Dez, 14:59
na los,
gib mal ein kleines lebenszeichen von dir... ;-)
Iggy - 17. Okt, 16:30
Hallo Windrider, der...
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SCHLAGLOCH - 6. Mär, 18:10
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